Neue Lightroom Apps – nur noch Cloud?

19. Oktober 2017 // in der Kategorie Software & Apps // 3 Kommentare

Adobe hat gestern einen rausgehauen und die Produktpalette rund um Lightroom erneuert und erweitert. Nun ist es so, dass bei Lightroom die Anwender recht sensibel sind, was Veränderungen angeht und oft auch gleich aufschreien, ihre Abos kündigen möchten oder die Software gleich ganz deinstallieren und zur Konkurrenz wechseln wollen.

Aber was ist denn eigentlich passiert?

Adobe Photoshop Lightroom 6 – (die Standalone Version ohne CC, die man kaufen konnte) wird nicht weiter supported. Das Programm erschien 2015 und erhielt noch einige Updates danach, nun ist aber Schluss. Das war meiner Meinung nach irgendwann abzusehen. Die Software gibts aber immer noch zu kaufen und funktioniert natürlich auch weiterhin, zumindest bis irgendein Betriebssystem damit nicht mehr klar kommt oder man sich eine neue Kamera kauft, deren Kameraprofile damit nicht kompatibel sind.

Adobe Photoshop Lightroom Classic CC – ist quasi das Update von der bisherigen Lightroom CC Version. Ich finde den Zusatz ‘Classic’ etwas unglücklich gewählt, da es eine alte Version suggeriert. Die neue Version funktioniert wie die vorherige und hat einige neue Features und Geschwindigkeitsverbesserungen, die auch dringend nötig wurden. Ich konnte dies noch nicht ausgiebig testen, aber die Möglichkeit die Vorschaubilder aus den eingebetteten JPGs bei RAW-Dateien zu nutzen, klingt sehr verlockend, war das doch immer das Killerkriterium von Photo Mechanic, worauf viele Fotografen schwören, um sich schnell durch eine Auswahl an Fotos zu wühlen.

Ansonsten funktioniert diese Version weiterhin nur mit einem Adobe CC-Abo und auch der Cloud-Sync zu Adobe Lightroom CC (ehemals Lightroom Mobile für iOS, Android, tvOS) ist Bestandteil dieser Version. Mehr Infos zu LR Classic CC bei Adobe.

Adobe Photoshop Lightroom CC – dies ist das neue Cloud-basierte Lightroom. Neu für den Desktop. Ein Update für iOS, Android, tvOS. Eine neue, vereinfachte und einheitliche Oberfläche plattformübergreifend (Desktop, Tablet, Smartphone, Webbrowser). Fotos und Katalog sind nicht mehr wie bei Lightroom Classic CC auf dem lokalen Dateisystem, sondern in der Creative Cloud. Somit ergibt sich die Möglichkeit auf einem Gerät seine Fotos zu importieren und organisieren und auf allen Geräten den gleichen, synchronisierten Stand zu haben und dort weiter zu arbeiten. Es gibt 20 GB Speicherplatz dafür (für Fotos und Katalog) im klassischen Adobe CC Fotografie Abo oder im neuen, speziellen Adobe Lightroom CC Abo (LR CC only auf allen Plattformen) 1 TB Speicherplatz. Mehr Infos zu LR CC bei Adobe.

Mein Fazit

Den Aufschrei kann ich persönlich nicht ganz nachvollziehen. Das neue Lightroom CC ist ein Kann und kein Muss! Ich persönlich kann es mir nicht vorstellen, dies zu nutzen. Ich bin aber auch kein Mensch, der immer und überall Fotos bearbeiten muss – mir reicht mein Standalone-Rechner hierfür. Auch was Bandbreite für den Upload oder die Synchronisiation der Kataloge inkl. Fotos angeht bin ich momentan etwas skeptisch. Es war aber klar, dass Adobe mit solch einen Produkt an den Start gehen muss, zumal die Konkurrenz mit Affinity Photo auf dem iPad bereits eine sehr starke App zur Verfügung hat. LR CC holt hiermit gegenüber der vorherigen LR Mobile App auf und ermöglich eine volle Synchrisation auf allen Plattformen. Für einige Anwender vielleicht sehr sinnvoll – für mich, wie gesagt, nicht.

Ich freue mich auf Lightroom Classic CC und den hoffentlich versprochenen Performance-Schub. Den Cloud Sync nutze ich ausschließlich von Fotos, die ich mit dem iPhone mache. Der Workflow ist immer noch der gleiche, wie vorher. Daher ändert sich für bisherige Lightroom CC User doch eigentlich gar nichts.

Die Standalone Lightroom 6 User, die das Produkt gekauft haben, sind eigentlich die einzigen, die in den Allerwertesten gekniffen sind, aber das war damals bereits abzusehen, als Adobe den Weg mit zwei unterschiedliche Lightroom Versionen einschlug.

Immer wieder wird die Capture One-Sau durchs Dorf getrieben. Warum? Viele sind unzufrieden (hauptsächlich wegen der Performance) mit Lightroom. Hier will Adobe nun wieder in die Spur kommen. Aber seien wir doch mal ehrlich: Wer jahrelang Lightroom genutzt hat, der hat es schwer komplett umzusteigen, nicht nur allein wegen des Workflows, der ein komplett anderer ist, sondern auch aufgrund seiner langjährigen Fotosammlung. Das macht man nicht mal nebenbei.

Wie ist Eure Meinung und Euer Eindruck zum neuen Adobe Photoshop Lightroom Produktportfolio?

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